Prof. Dr. Wahiba El-Khechen: Mit dem eigenen Werdegang inspirieren

Prof. Dr. Wahiba El-Khechen im Interview

„Wir kriegen medial immer wieder Negativbeispiele.“

Wahiba El-Khechen möchte die Diskussion in der Gesellschaft verändern: Weg von einem Fokus auf die negativen Beispiele hin zu der Frage, was es braucht: “Jeder kann es hinkriegen, wenn wir diese Gelingensbedingungen schaffen.”

Die Professorin war Teilnehmerin auf einem Event der >herhood, auf dem ich als Speakerin war.

Die Psychologin Wahiba El-Khechen inspiriert durch ihren eigenen Werdegang: An der Hochschule berührt sie die Studierenden durch den offenen Umgang mit ihrer persönlichen Geschichte und motiviert diese darüber, sich selbst zu öffnen. Heute arbeitet sie daran, wie die Lehre gerade im Fach Interkulturelle Kompetenz verbessert werden kann – so dass sich etwas in den Köpfen verändert.

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Live vor Ort.

Auf den Fotos sieht du Prof. Dr. Wahiba El-Khechen bei mir im Workshop und beim Interview im Weltkulturerbe Zeche Zollverein. Wir haben daran gearbeitet, wie sie noch mehr Impact in die Gesellschaft bringen kann.

Als Kind in Flüchtlingsunterkünften?
Wahiba erzählt

Bericht von Dr. Wahiba El-Khechen über ihre Kindheit in Flüchtlingsunterkünften

Das Foto zeigt sie 1998 bei einer Aufführung eines stummen Tanztheatersstück. Die Kinder hatten mit einem Tanzpädagogen mehrere Monate für die Aufführung geübt.

Wir Kinder aus der Krachtstraße – Die Flüchtlingskinder der 90’ aus Bochum – Was ist gelingende Integration? Einige Antworten darauf, möchten wir, die ehemaligen Flüchtlingskinder der Krachtstraße in Bochum Werne, geben. Zu Beginn der 90’ Jahre füllte sich die Krachtstraße mit Kindern aus verschiedenen Herkunftsländern; darunter insbesondere die Länder Sri Lanka, der Libanon, die Türkei, Rumänien, Algerien, Afghanistan und Albanien. Wir sind nun erwachsen und mitten in der Gesellschaft angekommen. Wir sind in den verschiedensten Berufsfeldern in Bochum, Umgebung und im Ausland zu finden. Darunter Ärztinnen und Ärzte, Psychologinnen, einen Piloten, Selbstständige (Inhaber einer Pizzeria und einer Bäckerei, Make-Up-Artists, Großhändler), Vertriebsbeauftragte in Mobilfunkbranchen, Ingenieure/Maschinenbauer, Friseure, Modenäherinnen, Sozialarbeiterinnen, Beauty-Bloggerinnen, Heizungs- und Sanitärinstallateure, IT-Manager und diverse andere Berufe.

Wir haben es geschafft: Jede und jeder auf ihrer / ihrem eigenen Weg zum persönlichen Erfolg. Wir lebten auf beengtem Raum, hatten große Kommunikationsprobleme, diverse Ängste und viele weitere Hürden zu meistern. Für Außenstehende mag es nach einer schweren Zeit klingen. Das war es teilweise auch, doch auf unsere Kindheit zurückblickend, können wir sagen, dass wir eine schöne Zeit voller unvergesslicher Erlebnisse und toller Momente hatten. Aus dieser Zeit sind unsere engsten Freundschaften entstanden, die wir schätzen und pflegen. Trotz der vielen Dinge, die wir als Neuzugewanderte nicht konnten, hatten wir Ressourcen und Potentiale, die glücklicherweise erkannt und gefördert wurden. Heute ernten wir die Früchte der Arbeit, die damals geleistet wurde.

Wir hatten das Glück umfangreich unterstützt zu werden.

Wir erinnern uns an…

⁃ ein tagsüber durchgehend besetztes Sozialbüro,

⁃ Hausaufgabenhilfe am Nachmittag,

⁃ unvergesslichen Ausflügen in den Zoo, ins Museum oder in den Tierpark,

⁃ jährliche Fußball-, Tischtennis-, Volleyball- und Kickerturniere,

⁃ Kinderfrühstückszeiten am Wochenende,

⁃ wöchentlichen Kreativwerkstätten,

⁃ für uns organisierte Museumsausstellungen mit unseren eigenen (in monatelanger Arbeit erstellten) Gemälden,

⁃ Karnevals- und Weihnachtsfeiern mit unfassbar vielen Geschenken,

⁃ von uns einstudierte Tanzauftritte,

⁃ aufwendig initiierten Theaterstücken mit Theaterpädagogen,

⁃ Instrumentenunterricht (insbesondere Flötenunterricht),

⁃ Vereinsmitgliedschaften (Der Fussballverein in Bochum Werne war sowohl von den Jungs als auch von den Mädchen hoch favorisiert),

⁃ uvm.

All diese Aktivitäten haben Sozialarbeitende für uns organisiert und mit uns unternommen. Insbesondere Sozialarbeitende des Evangelischen Arbeitskreises Asyl und der Stadt Bochum. Wir sind unfassbar dankbar für all das, was uns in unserer Kindheit ermöglicht wurde, für all die Menschen, die an uns geglaubt haben und uns nicht als Flüchtlinge, sondern als Kinder gesehen haben. Nur deshalb konnten wir zu den Menschen werden, die wir heute sind.

Unser Fazit:

⁃ die Investition in der Förderung und Stärkung von (Flüchtlings-)Kindern mit wenig materiellen, sozialen und kulturellen Ressourcen lohnt sich und zahlt sich aus,

⁃ auch Kinder und Jugendliche, die heute in prekären Verhältnissen leben, können es meistern,

⁃ Förderung muss fortlaufend, im Alltag integriert und nah am Kind erfolgen.

Willst du auch mitmachen?

Warum mache ich diese Initiative? Damit soviele wie möglich von Impact Leadern hören und ihrem Beispiel folgen. Alleine hätte ich das Buch nicht machen können. Es ging nur durch all diejenigen, die es mitgetragen haben und mutig ihr Beispiel an die Welt zeigen.

Was ich dir hier zeige, ist nicht perfekt. Es geht nicht um einen durchgestylten Auftritt. Was du hier und auf den Unterseiten findest, sind echte Bilder und Geschichten, mit denen wir gemeinsam zeigen wollen, dass wir etwas tun. Wir sind viele – wir sind Impact Leader von um die Ecke bei dir. Kein Unicorn, sondern bodenständig und anfassbar. Und wir werden immer mehr.

Willst du auch mitmachen? Dann melde dich über das Formular unten und komme ins nächste Porträt!

Wir freuen uns auf dich!

Bekannt aus den Medien.